Deutschland – Äthiopien:

Positive Impulse für die Wirtschaft, negative Auswirkung für Mensch und Natur. Akteure der deutschen Textilindustrie entdecken den Markt in Äthiopien für sich – mit drastischen Folgen.

In den letzten Jahren hat Äthiopien als Produktionsstandort für Mode an Attraktivität gewonnen. Das Land gehört zu den zwanzig ärmsten weltweit und ist auf dem besten Weg, Zentrum für die Textilproduktion in Afrika zu werden. Das Bündnis für nachhaltige Textilien, welches der deutsche Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller 2014 zur Verbesserung der Bedingungen in der weltweiten Textilproduktion ins Leben rief, wollte den dortigen Aufbau des Bekleidungssektors von Anfang an nachhaltig mitgestalten. Bei einem Besuch in Äthiopien im Jahr 2017 schwärmte Müller noch von den vielen positiven Impulsen, welche das Bündnis auf die Branche hat. Im Jahr 2019 wurden dann aber eklatante Arbeitsrechtsverletzungen bei der Produktion durch Mitglieder des Textilbündnisses bekannt: Der Lohn der Arbeiter*innen in den Fabriken betrug gerade einmal 23 Euro im Monat – so wenig wie in kaum einem anderen Land. Durch ihr Engagement hat die Bundesregierung dazu beigetragen, einen neuen Ort der Ausbeutung zu schaffen.

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